Militär

Die Thrimorer Garde

Das Militär von Thrimor weist eine Stärke von etwa 30.000 Mann auf, wobei davon 5.000 Mann ein stehendes Heer bilden, welches durch eine hervorragend ausgebildete Miliz (kampf-, medizin- oder magiebegabte Bürger, Handwerker, Gelehrte und Adelige) ergänzt wird. Diese Miliz (oder Teile davon) kann bei Bedarf mobilisiert werden. Zu diesem Zweck würde das erfahrene Personal der ersten Armee den anderen zugeteilt werden und dort in Führungspositionen der Milizarmeen (2. – 6. Armee) verwendet werden. Eine komplette Mobilmachung würde in etwa einen Mondlauf dauern, allerdings wäre dann fast jeder erwachsene Mann im Militärdienst, was wiederum einen massiven Eingriff in die Wirtschaft und Infrastruktur des Landes bedeuten würde.

Um dieses Heer bereitstellen zu können, ist in Thrimor jedes Mitglied des Rates verpflichtet, ein Miliz-Heer von 5.000 Mann aufrechtzuerhalten. Dies wird aufgrund der demographischen Verteilung überregional organisiert. Hierzu werden in allen Teilen Thrimors Aushänge angebracht, in denen junge Männer aufgefordert werden sich zum Dienst zu melden. Sollten sich auf diese Aufrufe hin zu wenig melden, haben die Ratsleute das Recht und die Pflicht zusätzliche Männer zu rekrutieren.

Diese Regelung tritt aber praktisch nicht in Kraft, da es für Männer in Thrimor fast schon als Schande gilt, nicht seinen Beitrag in der Armee zur Sicherheit Thrimors geleistet zu haben und „Mann“ ansonsten gesellschaftlich keinen hohen Stellenwert besitzt; insbesondere da die Ausbildungen der Thrimorer Garde als charakterbildend und lehrreich und der Dienst als statthaft gelten. Frauen trifft dieser gesellschaftliche Druck nicht oder kaum, aber wenn eine Frau beschließt, auch Ihren Dienst zu verrichten, bringt ihr das hohes Ansehen in der Gesellschaft.

Dadurch ist die Thrimorer Garde, anders als der Rest der Gesellschaft, schon stark von Männern geprägt. Vor allem die vorderste Reihe der schweren Gardisten und die Mannschaftsränge werden großteils von Männern gefüllt. Die Bogenschützen, Plänkler und vor allem Befehlshaber hingegen, die hinter der Reihe taktische Aufgaben übernehmen, sind wieder deutlich stärker mit Frauen besetzt. Besonders für zweit- und drittgeborene Töchter von Adligen ist der Dienst in der Garde eine einfache Möglichkeit zu Ansehen zu gelangen. Es gibt natürlich auch männliche Kommandanten bzw. Befehlshaber, aber je größer der Anteil des Kommandierens und je geringer der Anteil des tatsächlichen Kämpfens wird, als desto unmännlicher gilt so ein Posten und der, der ihn besetzt. Dadurch wird die Garde, obwohl die meisten Gardisten Männer sind, trotzdem sehr stark von Frauen geführt.

Die Magier (Kampfmagier) der Garde werden ausschließlich von der „Cantharischen Akademie der Magischen Künste“ ausgebildet. Ab ihrem Dienstantritt bei der Thrimorer Garde unterstehen sie der gängigen Befehlskette der Garde, sind jedoch zugleich weiterhin dem Cantharischen Orden verpflichtet und müssen sich an dessen Regeln halten.

Der Tross ist bei Bedarf zu stellen und aus der zivilen Bevölkerung zu rekrutieren, er wird aber nicht zur Mannstärke hinzugerechnet. Bei der Rekrutierung sind Angehörige der Gardisten (Ehefrauen, Verwandte, …) zu bevorzugen, da es die Moral der Truppe stärkt, wenn sie fernab der Heimat von ihren Liebsten umgeben sind. Außerdem hat man die Erfahrung gemacht, dass die Sauberkeit, Disziplin und Ordnung besser sind, da sich die Kameraden vor ihren Familien keine Blöße geben wollen. Allerdings muss jeder Trossangehörige eine Aufgabe haben und darf kein Ballast für die Truppe sein. Oft bringen diese auch wünschenswerte Fähigkeiten mit, z.B.: Handwerker, Musiker. Dies stärkt ebenfalls die Moral der Truppe und erhöht die situative Elastizität für zu erfüllende Aufträge.

Rangabzeichen

Aufgrund der starken Präsenz von Frauen in der Führung und dem durchaus nennenswerten Anteil an Frauen auch in den unteren Rängen der Garde haben sich in den Kasernen Einrichtungen etabliert, die sich um Kinder von Gardisten kümmern. Diese werden liebevoll Sprösslingshut genannt. Oft passen hier Veteraninnen auf die Kinder ihrer Kameradinnen auf und sorgen schon früh für eine disziplinierte Erziehung.

Jeder Thrimorer Gardist hat sein Rangabzeichen offen auf dem Ranglappen zu tragen. Es zeigt jedem Kundigen an, wen er vor sich hat und wie er sich entsprechend zu gebaren hat.

Auf dem Ranglappen finden sich auch noch Abzeichen etwaiger Sonderausbildungen wie: Schwerer Gardist, Plänkler, Bogenschütze, Schanzer/Sapore und Späher. Diese Sonderabzeichen verdeutlichen besondere Fähigkeiten in einem der genannten Gebiete, jedoch besitzt nicht z.B. jeder Gardist in der ersten Reihe auch die Sonderausbildung zum schweren Gardist. Dies erfordert besondere Eignungen. In der Regel trägt ein Mannschaftsdienstgrad ein Sonderabzeichen, ein Unteroffizier bereits zwei und ein Offizier drei Sonderabzeichen.

Kampfmagier werden mit einem roten Band, dem sog. Magierband und Heiler mit einem blauen Band auf dem Ranglappen verdeutlicht.

Nicht-Gardisten tragen öfter ein ähnliches Gürtelwappen mit dem Thrimorer Stern darauf um ihre Zugehörigkeit zu zeigen. Hier kann auch ein blaues Heiler- oder ein rotes Magierband darunter getragen werden, wenn man anzeigen will, dass es sich um Zivilisten mit einer besonderen Ausbildung handelt.

Beförderungen

Beförderungen

Über die Beförderung eine Gardisten entscheidet der Kommandant. Dabei sind die nachfolgenden vier Kriterien einzuhalten. Diese Kriterien werden bei einer Feldbeförderung oftmals ausgesetzt oder später nachgeholt. Alle Beförderungen sind vom Armeekommando zu prüfen unter schriftlicher Vorlage der Einhaltung der vier Kriterien:

  1. Incendius Kriterium: Beachtliche Leistungen
  2. Lyva Kriterium: Leumund/ Soziale Eignung
  3. Reya Kriterium: Dienstalter
  4. Eras Kriterium: Ausbilung

Es gibt hierzu niedergeschriebene Richtlinien, z.B. wer mind. 1 Jahr als Gefreiter gedient hat, mehre Grundausbildungen und mindestens eine Sonderausbildung abgeschlossen hat, hat vermutlich die Fähigkeiten um zum Korporal befördert zu werden. Darüber hinaus brauchen die Unteroffiziere zusätzliche Ausbildungen im Bereich Führungskompetenzen.

Das Lyva und das Incendius Kriterium sind nicht weiter spezifiziert. Es sind nur Beispiele angesammelt. Die charakterliche/soziale Eignung bzw. die beachtliche Leistung soll im Allgemeinen dem Rang entsprechen. Das Lvya Kriterium wird von einem Textorianer-Priester oder von einem Canthari bestätigt. Das Kriterium der beachtlichen Leistung von zwei Kameraden bezeugt.

Beförderungszeremonie

Daraus ergeben sich bei der Beförderungszeremonie vier zusätzlich notwendige Teilnehmer. Der Kommandant, welcher die Beförderung durchführt. Zwei Kameraden, die das Incendius Kriterium bezeugen und ein Priester / Magus.

Auch die Zeremonie selbst ist in vier Teile aufgeteilt:

  1. Die Bestätigung der vier Kriterien durch die vier Personen
  2. Das Gebet zu Reya
  3. Die Übergabe des neuen Rangabzeichens
  4. Der Schwur des Beförderten

Als fünfter, nicht offizieller, jedoch wichtiger Teil gilt der Umtrunk, der vom Beförderten ausgegeben wird.

  1. Bestätigung der vier Kriterien:
    – Einheit tritt an
    – Ansprache durch den Kommandant
    – Beförderte tritt hervor mit Gardistengruß vor dem Kommandant
    – Gardist kniet nieder
    – Bekundung der Reya (Dienstalter) und Eras (Ausbilungen) Kriterien durch den Kommandant
    – Bestätigung des Leumundes durch den Priester (Lyva Kriterium)
    – Bezeug des Incendius Kriterium durch zwei weitere Gardisten. Entweder durch eine Geschichte und eine Zustimmung oder durch zwei Geschichten
  1. Gebet zu Reya:
    Priester fordert zum Gebet auf und alle knieen sich nieder. Der zu befördernde Gardist kniet nach wie vor.
    Das Standargebet lautet:

    Wir knien vor dir, Reya!
    Denn wir ehren dich, oh schützende Mutter!
    Wir bitten dich, schenke [neuer Dienstgrad] [Name] die Stärke, seine Liebsten und sein Volk stets zu verteidigen!
    Denn du bist der Schild Thrimors, der niemals birst.
    Erat!

    Am Ende stehen alle wieder auf, bis auf den bereits zuvor knieenden Gardist.
  1. Übergabe des Rangabzeichens:
    – Kommandant reicht dem knieenden Gardist seine linkt Hand
    – Gardist greift mit seiner Linken den Unterarm der Kommandant
    – Kommandant „zieht“ den Gardiesten hoch, bis dieser steht
    – Währenddessen wird die Beförderung ausgesprochen: Hiermit erhebe ich dich [Name] in den Rang des/der [neuer Dienstgrad]
    – Kommandant übergibt das neue Rangabzeichen mit der Rechten (welches zuvor z.B. von Adjutant schön auf einem Kissen/Tuch hingereicht wurde)
    – Dabei spricht der Kommandant: Trage dieses Abzeichen mit Stolz und Ehre
    – Gardistengruß von beiden
  1. Schwur der Beförderten:
    Der Gardist dreht sich zur Kompanie und spricht den Schwur:

    Als Sohn/Tochter Thrimors schwöre ich aus freien Stücken das Land und die Bürger gegen jedes Übel zu verteidigen
    MEIN SCHWERT – FÜR THRIMOR

    Weder Feuer, noch Sturm werden mich in meiner Pflicht beirren
    MEIN BLUT – FÜR THRIMOR
    Ich schwöre, dem Grafen unbedingte Treue
    MEIN LEBEN – FÜR THRIMOR

    Alle schließen mit dem Gardistengruß ab.
    Kommandant lässt abschließend noch ein Für den Grafen! erschallen.

Erst danach werden Glückwünsche, Danksagungen und Lobesreden geteilt. Dann folgt ein Umtrunk…

Der Gardist

Manche treten der Garde für eine Lebzeit ein, bei vielen ist das aber nicht der Fall. Viele junge Männer und Frauen dienen einige Jahre bei der Garde, bevor sie sich einem anderen Handwerk zuwenden, andere werden erst Gardist, nachdem ihre eigenen Kinder aus dem Haus sind. Man kann grundsätzlich der Garde beitreten und auch wieder aus ihr austreten, wie man das bei anderen Berufen auch kann – was aber nicht heißt, dass man das jederzeit kann. Ein Gardist kann nicht mitten im Feldzug entscheiden, seine Sachen zu packen und nach seinem Liebchen zu sehen. Wenn ein Gardist aber gerade nicht im Einsatz ist, wird ihm ein Ansuchen, die Garde zu verlassen, für gewöhnlich nicht verwehrt. Es spricht auch nichts dagegen, zu einem späteren Zeitpunkt wieder Gardist zu werden. Das gilt sehr ähnlich auch für Canthari. Ein Magier, der an der Front stehen möchte, kann sich verpflichten lassen. Wenn andere Aufträge, eigene Ziele oder Verpflichtungen ihn rufen, kann er die Garde zu einem geeigneten Zeitpunkt wieder verlassen und seine Wege gehen. Gerade unter Canthari ist es auch nicht ungewöhnlich, dass sie sich von vornherein nur für einzelne Feldzüge verpflichten lassen.

Jeder Gardist ist zu jederzeit als Soldat Thrimors und somit als Vertreter des Grafen anzusehen. Dies gilt auch für dienstfreie Zeiten (am Abend, bei Heimaturlaub) bis zum Ausscheiden aus der Garde. Für Milizsoldaten gilt diese Regelung sinngemäß während der Zeit ihrer Einberufung.

Ein Gardist hat zu jederzeit ein vorbildliche, göttergefällige Haltung zu zeigen und die Tugenden der Thrimorer Garde zu leben:

Stärke (Incendius)

  • Mut
  • Willenskraft
  • Zähigkeit
  • Standhaftigkeit

Zuverlässigkeit (Reya)

  • Disziplin & Gehorsam
  • Treue / Kameradschaft
  • Pflichtbewusstsein
  • Unbestechlichkeit

Ehre (Eras)

  • Aufrichtigkeit
  • Gerechtigkeitssinn
  • Bescheidenheit
  • Ehrlichkeit

 

Reinheit (Lyva)

  • Ordnungssinn
  • Gewissenhaftigkeit
  • Pünktlichkeit
  • Fleiß

Adjustierung

Jeder Gardist, der sich im Dienst befindet, hat während seiner Dienstzeit einen Wappenrock der Thrimorer Garde, sein Barett mit dem Thrimorer Stern und seinen Ranglappen zu tragen.  Ausnahmen bestimmt der Kommandant, wie z.B. bei verdeckten Einsätzen.

Ein aktiver Gardist, der sich nicht im Dienst befindet trägt lediglich seinen Ranglappen um ihn zu identifizieren, jedoch nicht sein Barett oder den Wappenrock.
Festes Schuhwerk, eine grüne Hose und ein weißes Hemd vervollständigen dieses Bild.
Ein gepflegtes Äußeres (Barttracht, Haare, Fingernägel, saubere Kleidung und regelmäßiges Waschen) runden die Erscheinung eines Gardisten ab.

Veteranen dürfen ihren Ranglappen behalten und auch öffentlich tragen, jedoch steckt hier der Stern des ehemaligen Baretts über dem Dienstgrad.

Exerzier- und Marschierbefehle

Im In- und Ausland glänzen die Thrimorer durch ihre Disziplin und Ordnung. Eine ganz wesentliche Rolle spielen dafür die Exerzier- und Marschierbefehle. Während in anderen Ländern Männer und Weiber ihre Keulen, Äxte und Schwerter einfach wild schwingen, während sie entweder feige zurückweichen oder wie irre auf ihre Feinde zustürmen, formt ein Thrimorer Kommandant aus seinen Gardisten mit wenigen Worten eine Einheit, die wie die Glieder eines einzelnen Leibs zusammenarbeiten.

Befehle

Kampf- und Exerzierbefehle dienen zur Führung der Truppen, zur Festigung der Einheit und Disziplin und um der Thrimorer Garde ein imposantes Auftreten zu sichern.

Bevor jemand Befehle geben kann, muss er das Kommando übernehmen. Dazu spricht er die ihm unterstellten Gardisten an:

 

  1. Gruppe / II. Kompanie / usw. auf mein Kommando!

 

Ein Befehl besteht meist aus zwei Teilen. Einem langgezogenem Ankündigungsteil und einem kurz und prägnant gesprochenem Ausführungsteil. Der Befehl wird erst nach dem Ausführungsteil auch befolgt. Solange die Gardisten im Komott sind, wird nicht zwischen Ankündigungs- und Ausführungsteil unterschieden. Der Befehl wird einfach gesprochen.

 

  1. Exerzierbefehle

 

Ko – mott

Der Gardist nimmt bequeme Haltung ein. Er steht schulterbreit, die linke Hand umfasst hinter dem Rücken das rechte Handgelenk und die rechte Hand bildet eine Faust auf Gürtelhöhe. Der linke Fuß wird vom rechten Fuß weggestellt.

 

Ach – tung

Der Gardist nimmt stramme Haltung ein. Der linke Fuß wird zum rechten hinzugezogen, sodass die Fersen geschlossen sind und die Füße ein leichtes V bilden. Die Hände bilden eine Faust und sind seitlich an den Beinen angelegt, sofern der Gardist keine Waffe, Standarte oder Schild trägt. Das Kinn ist stolz erhoben, der Blick geradeaus. Der Gardist bleibt regungslos stehen, bis andere Befehle gegeben werden.

 

Rechts kehrt – euch

Steht der Gardist im Komott, dreht er sich formlos einen Viertelkreis nach rechts.

Steht der Gardist im Achtung, hebt er die linke Ferse und die rechte Schuhspitze und verlagert das Gewicht auf den rechten Fuß. Nun dreht er sich einen Viertelkreis nach rechts und schließt hienach den hinteren Fuß nach vorne, die Füße bilden wieder ein V. Währenddessen bleiben die Hände am Körper. Der Blick ist geradeaus.

 

Links kehrt – euch

Wie „Rechts kehrt euch“, nur seitenverkehrt.

 

[Einheit] (Richtung) – Marsch

Steht der Gardist im Komott, marschiert er in Formation, aber ohne Schritt los.

Steht der Gardist in Achtung, marschiert er mit dem linken Fuß beginnend im Gleichschritt los. Der Kommandant zählt ein. Richtungsänderung erfolgen mittels der Befehle:

 Richtung halb rechts: 45° nach rechts

 Richtung halb links: 45° nach links

 Richtung rechts: 90° nach rechts

 Richtung links: 90° nach links

 Richtung rechts rückwärts: 180° nach rechts

 Richtung links rückwärts: 180° nach links

(keine Richtungsangabe): geradeaus

 

[Einheit] – Halt

Dieser Befehl wird beim Marsch im Schritt mit dem Ausführungsteil auf den linken Fuß gegeben. Die Gardisten machen hienach noch einen Schritt mit dem rechten Fuß, ziehen den linken hinzu und stehen wieder in Achtung da.

 

Anfang Halt

Wenn die Truppe ohne Schritt marschiert, bleibt die erste Rotte stehen und der Rest schließt auf eine Armlänge auf.

 

[Einheit] [Formationsart] – Formieren

Dieser Befehl kann zur Umgruppierung oder zum Einnehmen einer Formation verwendet werden.

Der Kommandant spricht die zu formierende Truppe an (z.B. 1. Gruppe), gibt die Formationsart vor (Linie zu 1, 2, … Gliedern/ Reihe, Zwoerreihe, …) und optional der Größe nach, gruppenweise, … –  Formieren. Auf den Ausführungsteil Formieren nehmen die Gardisten im Laufschritt, ohne zu sprechen, die befohlene Formation ein und stehen in Achtung da.

Bsp.: 2. Kompanie Linie zu 4 Gliedern, gruppenweise, der Größe nach – Formieren.

Der Anschluss ist in der Linie rechts vorne/ in der Reihe links vorne und bezieht 3 Schritt hinter dem Kommandanten Stellung, der Rest richtet sich nach ihm aus. Nach Möglichkeit stehen die Ranghöchsten in den ersten Rotten.

 

Ausrichten

Auf dieses Kommando werden eventuelle Lücken, die durch ausgetretene Gardisten entstehen geschlossen, die Tiefenabstände werden korrigiert, so dass alle Schuhspitzen auf einer Linie stehen und eine Armlänge Abstand zum Vordermann gegeben ist und die Seitenrichtung wird im ersten Glied auf zwei Handbreit zum Nebenmann ausgebessert und in der Rotte dahinter wird auf den Vordermann aufgedeckt. Ausgerichtet wird nach dem Anschluss. Gardisten, die falsch stehen (z.B. sich in die falsche Richtung gedreht haben), korrigieren ihre Position.

(Schließen ist kein eigener Befehl mehr, sondern im Ausrichten inkludiert)

 

 

  1. Kampfbefehle

 

Schwerter (wegstecken)

Auf das Kommando „Schwerter“ zücken alle Gardisten ihre Hauptwaffe und machen sich kampfbereit. Auf das Kommando „Schwerter wegstecken“ versorgen alle Gardisten ihre Waffen.

 

 

Vor – wärts

Alle machen einen Schritt vorwärts, dabei wird auf den Ausführungsteil der linke Fuß nach vorne gestellt und der rechte Fuß nachgezogen und der Ausführungsteil wird von allen laut mitgesprochen.

 

Rück – wärts

Alle machen einen Schritt rückwärts, dabei wird auf den Ausführungsteil der rechte Fuß nach hinten gestellt und der linke Fuß nachgezogen und der Ausführungsteil wird von allen laut mitgesprochen.

 

Formation – öffnen/schließen

Erstes Glied (dem Feind zugewandt) fächert vom Anschlussgardisten (oder kurz: Anschluss) beginnend mit einer Norm-Elle Abstand zwischen den Gardisten auf. Das zweite Glied geht nach links auf Lücke.

Beim Schließen richten sich alle am Anschluss aus. In der Regel werden diese Befehle im Komott gegeben.

 

Lyvas – Kraft

Das hintere und das vordere Glied tauschen Plätze. Dadurch kommen Ausgeruhte nach vorne und der Feind benötigt Zeit, sich auf die neuen Gegebenheiten einzustellen.

Das hintere Glied geht in die Lücke vor und überlappt den Schild zum rechten Vordermann. Die Gardisten des ersten Gliedes kontrollieren, ob rechts jemand vorgetreten ist. Wenn rechts ein Gardist vorgetreten ist, steigt er zurück in das zweite Glied, wenn nicht, geht er einen Schritt nach rechts und füllt die Lücke. Der rechts äußerste Gardist steigt in jedem Fall zurück.

 

Schlagt – zu

Nahkämpfer schlagen möglichst gleichzeitig zu.

 

Einnocken – Zielen – Eras

Die Bogenschützen legen einen Pfeil auf, suchen sich ein Ziel, spannen und lassen auf Eras los. Zwischen dem zweiten und dem dritten Kommando dürfen nur wenige Augenblicke liegen.